ZIMT

Barbara Romen – hammered dulcimer
Gunter Schneider – guitars
Burkhard Stangl – guitars
AngĂ©lica CastellĂł – paetzolds & amp; electronics

ZIMT @Interpenetration Festival Graz 2013

ZIMT plays DUCHAMP Default

DUCHAMP Default

… der Standard / die Unterlassung / die Voreinstellung / der Verzug / die Vorgabe / die FahrlĂ€ssigkeit / der Fehlwert / die SĂ€umnis…
Die Begeisterung fĂŒr das Schachspiel verband Marcel Duchamp mit John Cage und Samuel Beckett. Ebenso teilten alle drei KĂŒnstler die Faszination fĂŒr den Zufall als mathematische und philosophische Kategorie – Duchamp betrachtete ihn, als er 1913 Erratum Musical konzipierte, als Mittel zur Befreiung. Cage wiederum – als er mit den OrakelmĂŒnzen des I Ching seine KlĂ€nge erwĂŒrfelte – sah die Befassung mit dem Zufall als Möglichkeit, zu ĂŒberpersönlichen und damit vielleicht allgemein gĂŒltigen Lösungen zu gelangen. Noch spĂ€ter, in der Chaos-Theorie, konnte man den Zufall als in ihrer KomplexitĂ€t unĂŒberschaubare Konsequenz verstehen, Ă€hnlich den unendlich vielen Zugkombinationen im Schach, fĂŒr dessen komplexe Endspielsituationen Duchamp sein einziges Buch, L’opposition et les cases conjuguĂ©es sont rĂ©conciliĂ©es / Opposition und Schwesternfelder sind versöhnt / Opposition and sister fields are reconsiled, 1932,schrieb.

Ausgehend von den 75 Tönen der von Duchamp 1913 zufĂ€llig zusammen gefĂŒgten 3 Stimmen von Erratum Musical entwickelt sich eine Partie Ă  4, mit der an die KomplexitĂ€t des Schachspiels anknĂŒpfenden Logik des Zufalls – unvorhersehbar aber konsequent.

Dauer:
ca. 60 Minuten

Marcel Duchamp was enthusiastic about chess, and so were John Cage and Samuel Beckett.
The three of them were fascinated as well by chance – both as mathematic and philosphic categories. When he conceived Erratum musical in 1913, Duchamp took chance as a means of liberation. Cage, on the other hand, dicing his sounds using the oracle coins of the I Ging, considered chance as a way to non or over personal and perhaps even general solutions.
Later, in chaos theory, one could regard chance as logic consequence, though unmanageable in it’s complexity, similar to the infinite posibilities in chess, which Duchamp wrote his only book for, L’opposition et les cases conjuguĂ©es sont rĂ©conciliĂ©es / Opposition und Schwesternfelder sind versöhnt / Opposition and sister fields are reconsiled, 1932.
Departing from the 75 pitches of the 3 voices of Erratum musical, put together by chance in 1913,
we develop a partie à 4, applying the logic of chance derived from the complexity of chess – unpredictable yet consistent.

d d 1

d d 2